Was ist das mit der kleinen Schleife?
Die Geburt eines FluffFreundes
Ein persönlicher Anfang – meine ersten Freunde im Garten
Als Kind hatte ich nicht viele Spielsachen.
Das war aber nicht traurig – eher still. So still wie ein langer Nachmittag im Garten, an dem aus fast nichts eine ganze Welt entstehen konnte.
Unser Garten war für mich kein Ort „in der Natur“, sondern ein Ort der Begegnung.
Hier lebten meine ersten Freunde – Wesen, die nicht sprachen und doch bei mir waren.
Kaninchen, Katzen, Hunde, Enten, Hühner und Truthähne.
Und ja, da war auch ein Hahn – aber mit ihm bin ich nie richtig warm geworden.
Er war mir immer zu laut, zu aufbrausend. Irgendwie konnten wir nie im gleichen Takt sein.
Mit den anderen war es anders.
Ich beobachtete, wie sie liefen, wie sie schliefen, wie sie miteinander umgingen.
Ich sah, wer Angst hatte vor dem Regen, wer sich anlehnte, wer zurückblickte, wenn ich sie ansah.
Ihre Bewegungen, ihre bloße Anwesenheit – ohne ein einziges Wort – haben mir etwas beigebracht:
Wirklich zu schauen. Still zu sein. Einfach da zu sein.
Diese alltäglichen, kleinen Verbindungen haben mich gelehrt, zu sehen.
Nicht nur mit den Augen – sondern mit dem Gefühl dahinter.
In jeder Geste, in jedem Blick lag eine kleine Geschichte, die nicht erzählt, sondern gespürt wurde.
Und ohne es zu merken, begann ich, diese Geschichten in mir zu hören.
Ich hatte keine Kindheit voller Spielzeugduft,
aber ich kann mich an die Spuren kleiner Hühnerfüße im nassen Boden erinnern.
Ich hatte kein Zimmer voller Plüschfreunde,
aber ein Kaninchen, das sich an mich schmiegte.
Meine Welt war nicht laut – aber sie war da. Und ich lernte, ihre Sprache zu verstehen.
Heute, wenn ich Figuren zeichne, kehren diese Erinnerungen zurück.
Nicht als Idee.
Sondern als Gefühl.
Als etwas, das tief in mir wohnt – aus einer Zeit, in der ein Blick, ein Schnaufen oder eine Anwesenheit genug war.
Darum ist für mich jede Figur eine eigene Persönlichkeit.
Darum denke ich nicht in Serien.
Darum wird jedes Bild zu einer Welt für sich – nicht ein Ausschnitt, nicht ein Stück,
sondern ein ganzes Wesen.
Und diese Welt… sie begann dort, in diesem Garten.
Wo auch ein Truthahn ein Freund sein konnte.
Und ein Kaninchen mich lehrte, wie man still wird.
Die Zeit des Glasmalens – die erste Sprache, in der ich sprechen konnte
Bei mir beginnt alles mit einer Illustration.
Ein Strich, ein Blick, eine leise Geste.
Das ist die erste Begegnung – der erste Blick auf eine werdende Seele.
Aber eine Illustration ist für mich nie „nur“ ein Bild.
Wenn eine Figur zu mir kommt, berührt sie etwas in mir.
Und wenn sie wirklich da ist – und ich auch – dann will sie manchmal noch weiter geboren werden.
So entsteht eine Glasmalerei.
Diese Technik war meine erste echte Sprache, mit der ich zur Welt gesprochen habe.
Viele fragen mich: „Warum ausgerechnet Glas?“
Weil Glas durchsichtig ist. Ehrlich. Es verbirgt nichts.
Und weil das, was man darauf legt, bleibt – man kann es nicht rückgängig machen, nicht verwischen, nicht übermalen.
Es ist ein anderer Rhythmus. Ein anderer Atem.
Beim Glasmalen kann man nicht hetzen.
Ich zumindest nicht.
Zuerst zeichne ich die Figur – oft eine feine Variante der Illustration.
Dann kommt die erste Farbschicht.
Dann noch eine. Und noch eine.
Zwischen jeder Schicht lasse ich mindestens zwei Wochen trocknen.
Manchmal verändert sich in dieser Zeit etwas in mir – und ich beginne neu.
Oder ich füge ein vergoldetes Detail hinzu, das die ganze Figur in neues Licht taucht.
Eines meiner aufwendigsten Bilder – ein Stier – entstand zum Beispiel über drei Monate hinweg.
Schicht für Schicht, mit Pausen dazwischen, auf Goldgrund gelegt.
Am Ende habe ich das ganze Werk mit einer transparenten Schutzfarbe umhüllt, als würde ich sagen: „Jetzt bist du bereit. Jetzt bewahre ich dich.“
Und das gilt für jede Figur:
Ich male sie nicht einfach – ich begleite sie bei ihrer Geburt.
Diese Begleitung ist nicht immer leicht.
Wenn Glas zerbricht, gibt es keinen Weg zurück.
Und auch eine misslungene Schicht lässt sich nicht „löschen“.
Deshalb musste ich etwas Wichtiges lernen:
Ein Werk – wie auch eine Beziehung – ist nicht durch Perfektion wertvoll, sondern durch Aufmerksamkeit.
Für mich ist Glasmalerei also keine Technik – sondern eine Sprache.
Eine Sprache, in der nicht die Worte zählen, sondern die Zeit des Schauens.
Wenn ich etwas lange betrachte – still – dann geschieht etwas in mir.
Eine Verbindung.
Die Illustration ist das erste Wort.
Die Glasmalerei: die Antwort.
Und wenn sie entsteht – dann sind wir schon zu zweit.
Ich, und die kleine Seele, die Zeit bekommen hat, wirklich sie selbst zu sein.
Die Geburt von Fluff and Fantasy – was ich mit meinen Bildern geben wollte
Fluff and Fantasy war kein Plan.
Keine Produktidee, kein „Projekt“, das ich mir vorgenommen hätte.
Fluff and Fantasy ist aus einem inneren Bedürfnis gewachsen – aus einem stillen, tiefen Wunsch, den ich schon lange in mir trage:
etwas zu erschaffen, das Ruhe schenkt. Das liebevoll ist, aber nicht aufdringlich. Das erzählt – aber nicht laut.
Deshalb ist die Welt, die ich erschaffen habe, weich, rund und pastellfarben.
Und deshalb gibt es auf jedem meiner Bilder nur eine einzige Figur.
Keine Gruppen, keine Szenen.
Denn für mich war Kindsein immer: Ein Freund reicht.
Einer, mit dem man still sein kann.
Der nicht viel fragt, sondern einfach da ist.
Der nicht belehrt – sondern anwesend ist.
Als ich zu illustrieren begann, dachte ich nicht zuerst an Kinderzimmer-Deko.
Vielmehr dachte ich an innere Räume – an das, was Bilder in dem auslösen können, der sie betrachtet.
Ich beobachtete, wie lange ein Kind einen Blick, ein Auge, ein kleines Detail betrachten kann.
Und ich sah auch, wie schnell sie sich verbinden, wenn etwas nicht nur „schön“, sondern emotional sicher ist.
So sind die Fluff-Figuren entstanden:
einfach, freundlich, persönlich.
Nicht „niedlich“ – sondern ehrlich.
Keine Übertreibung, keine künstliche Süße.
Denn ich glaube fest daran, dass Kinder – selbst die Kleinsten – genau spüren, was echt ist.
Der Stil, den ich entwickelte, wuchs langsam.
Feine Pinselstriche, abgerundete Formen, viel Weißraum.
Der Weißraum ist für mich Freiheit.
Er lässt Platz für Fantasie, für eigene Geschichten.
Denn ich möchte nicht sagen, was man sehen soll –
ich möchte, dass jeder das findet, was er gerade braucht.
Jedes Bild ist eine Einladung.
Keine Szene aus einer illustrierten Geschichte, sondern ein möglicher Anfang.
Das Kind – oder auch der Erwachsene – schreibt die Fortsetzung selbst.
Und das ist für mich weit mehr als Dekoration.
Das ist Verbindung.
So wurde Fluff and Fantasy geboren.
Nicht, weil ich eine Marke „aufbauen“ wollte –
sondern weil eine Welt entstehen musste, in der all das Platz haben darf.
Wo Kaninchen, Rehe, Füchse, Vögel – und wer weiß noch wer – einfach sein dürfen.
Und Freunde werden können.
Freunde, die man gerne ansieht.
An die man sich gern erinnert.
Und mit denen ein Kind sich nicht allein fühlt.
Die kleine Schleife – der Beginn einer neuen Ära
Es gab einen Moment, da bemerkte ich, dass sich bei meinen Figuren immer häufiger ein kleines Detail zeigen wollte.
Eine Blume. Eine Libelle. Ein schwebendes Etwas.
Es war keine bewusste Entscheidung – es war ein Gefühl.
Als würden die Figuren flüstern: „Gib mir noch etwas, das wirklich ich bin.“
So entstand die kleine Schleife.
Kein Schmuck. Kein Design. Keine Dekoration.
Sondern ein leiser Hinweis, der sagt: „Dieser Freund ist besonders. Nicht, weil er mehr ist – sondern weil er gesehen wird.“
Als ich sie zum ersten Mal hinzufügte, veränderte sich etwas.
Die Figur lebte auf. Sie sah nicht nur – sie antwortete.
Die Schleife – ob als Blume, Schmetterling oder Libelle – wurde zu einem kleinen Seelenzeichen.
Als ob jede Figur damit ihre eigene, stille Geschichte erhält.
Und ich erkannte: Das ist das Fluff-Seelenzeichen.
Nicht laut. Nicht auffällig. Aber da.
Wie ein sanftes Lächeln. Ein sicherer Blick. Eine stille Anwesenheit, die keinen Applaus braucht – und doch Geborgenheit schenkt.
Die Schleife verbindet alle neuen Figuren.
Jede bekommt eine – mit eigener Farbe, Form und Bedeutung.
Kein einheitliches Design, sondern individuelle Erkennungszeichen.
Keine ist wie die andere – denn so wie Kinder, ist auch kein FluffFreund gleich.
Meine früheren Figuren – vor allem die über hundert Kaninchen – tragen dieses Zeichen noch nicht.
Sie waren der Anfang. Die Lehrer des Schweigens.
Ihre Schlichtheit, ihre Klarheit war der Boden, aus dem jetzt etwas Neues wachsen kann.
Und doch habe ich das Gefühl, die Schleife war schon immer da.
Ich habe sie nur jetzt erst wirklich gesehen.
Die kleine Schleife ist nicht einfach Teil der Illustration.
Sie ist der Punkt, an dem sich Figur und Betrachter verbinden.
Wo du nicht mehr nur schaust – sondern spürst, dass du sie kennst.
Dass dieser kleine Freund… vielleicht etwas über dich erzählt.
Was das heute für mich bedeutet – wohin ich jetzt gehe
In den letzten Jahren hat sich so viel entwickelt.
Ich habe meine eigene Linienführung gefunden, die Farben, die wirklich aus mir kommen.
Über hundert Kaninchen sind entstanden – und viele weitere Seelen:
Rehe, Füchse, Vögel, Igel, Marienkäfer.
Und heute erschaffe ich nicht nur Figuren – ich rufe Freunde ins Leben.
Fluff and Fantasy ist für mich heute keine Technik, kein Stil.
Es ist eine Welt.
Ein Ort, in den man eintreten kann.
Wo man langsamer schauen darf.
Wo auch Stille eine Antwort sein kann.
Und wo jede Figur eine Tür ist – nicht nach außen, sondern nach innen.
Meine Bilder entstehen auch heute noch einzeln.
Eine Figur = ein Bild = eine Geschichte.
Ich suche keine Themen. Ich schreibe keine langen Erzählungen dazu.
Denn ich glaube, dass jeder seine eigene Geschichte mitbringt, wenn er sie betrachtet.
Ein Elternteil. Ein Großelternteil. Ein Kind.
Jeder wird eine andere Verbindung spüren – und genau das ist richtig so.
Die kleine Schleife ist inzwischen zum neuen Symbol geworden – ein zartes Band zwischen den Figuren.
Aber die eigentliche Verbindung… ist immer die Aufmerksamkeit.
Dass jemand sich Zeit nimmt.
Dass jemand hinschaut.
Dass jemand sich berühren lässt.
Vielleicht wird heute nichts gekauft.
Vielleicht schaut jemand später noch einmal vorbei.
Oder lächelt einfach nur, wenn er einen kleinen Bären sieht.
Auch das reicht.
Denn das ist schon Verbindung.
Das ist schon Wirkung.
Die Zukunft?
Ich weiß es nicht genau.
Ich weiß nur: Es gibt noch viele Freunde in mir, die geboren werden wollen.
Viele Geschichten, die auf ihre Form warten.
Aber ich will mich nicht beeilen.
Die Welt, die ich erschaffen habe, ist nicht schnell.
Sie folgt keinen Algorithmen.
Keinen Zahlen.
Sondern diesem einen Gefühl, wenn du etwas ansiehst und denkst:
„Das spricht jetzt mit mir.“
Wenn das geschieht – freue ich mich.
Und wenn nicht – ist das auch in Ordnung.
Die FluffFreunde können warten.
So wie echte Freundschaft.
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